Erziehung eines Hundes

Nur ein gut erzogener Hund macht seinem Besitzer Freude. Der Charakter bzw. das Wesen des Hundes hängt nicht nur von seinen ererbten Eigenschaften, sondern auch wesentlich von den Bedingungen ab, unter denen er aufwächst. Um Fehler bei der Erziehung zu vermeiden, ist es unbedingt notwendig, sich mit den Entwicklungsphasen des Hundes zu beschäftigen.

Prägungsphase (4. bis 8. Lebenswoche): In dieser Phase ist es unbedingt notwendig, dass der Welpe Kontakt mit Artgenossen, Erwachsenen und Kindern hat, damit er sie später in sein Sozialverhalten miteinbezieht. Wobei unter Kontakt nicht nur die Anwesenheit, sondern Körperkontakt (Streicheln, Hochheben usw.) gemeint ist.

Sozialisierungsphase (8. bis 12. Lebenswoche): In dieser Phase wird der Welpe soziales Mitglied der Hunde- und Menschengesellschaft. Im wildlebenden Rudel spieöt der Rüde in dieser Phase eine wesentliche Rolle. Er führt mit den Jungen sog. "Tabu-Spiele" aus: er belegt z.b. einen Knochen mit einem "Tabu", d.h. kein Welpe darf ihn anrühren. Natürlich ist die Verlockung gross sich den Knochen zu holen. Falls es ein Welpe versucht packt ihn der Rüde an der Nackenfalte und beutelt ihn kräftig durch. Darufhin legt sich der bestrafte Welpe auf den Rücken (Demutsgebärde) zur Aggressionsblockade. Durch dieses Spiel lernen die Junghunde die Autorität des Vaters anzuerkennen. In diesem Lebensabschnitt befindet sich der Welpe in der Regel bereits beim neuen Besitzer. Dieser muss nun die Rolle des Rüden als Erzieher übernehmen und sich intensiv mit dem Welpen beschäftigen. Der Besitzer sollte bereits jetzt überlegen, was dem erwachsenen Hund erlaubt sein wird. Was der erwachsene Hund nicht darf, soll ihm bereits in der Sozialisierungsphase nicht erlaubt sein. Als Strafe sind Spielabbruch, Ignorieren und bei Bedarf Schütteln in der Nackenfalte geeignet. Der Hund darf aber in diesem Alter nicht überfordet werden, das Lernen muss im Spiel erfolgen

Rangordnungsphase (13. bis 16. Lebenswoche): In diesem Alter wird die Autorität des Rudelführers bzw. des Besitzers überprüft. Dabei ist zu beachten, dass der Junghund auf die richtige Stelle der Rangordnung verwiesen wird. In diesem Alter sind Welpenkurse sehr wichtig. Sie dienen als eine Art Vorschule für Hunde.

Rudelordnungsphase (4. bis 6. Lebensmonat): In diesem Alter finden Ausflüge und Jagdspiele statt. Dazwischen werden Abrichtephasen eingeschaltet.

Pubertätsphase (7. Lebensmonat): Der Rüde hebt beim Urinieren das erste Mal das Bein und die Hündin wird zum ersten Mal läufig. In diesem Lebensabschnitt ist es besonders wichtig dass der Besitzer seine Autorität bewahrt. 

Erziehung:

Bevor man mit der Erziehung beginnt, sollten alle Familienmitglieder, die mit dem Hund Kontakt haben überlegen was dem Hund in Zukunft erlaubt sein soll und was nicht. Bei der Erziehung soll prinzipiell der Belohnung gegenüber der Bestrafung der Vorzug gegeben werden. Für beides gilt, dass sie unmittelbar nach dem Auftreten des erwünschten bzw. unerwünschten Verhaltens des Hundes erfolgt.

Belohnung: Die Belohnung kann ein Leckerbissen, aber auch ein Wort (z.b."brav"), dass alle Personen die den Hund erziehen verwenden, sein. 

Bestrafung: Eine sehr wirksame Bestrafung ist der Entzug von Aufmerksamkeit. Aber auch das Abbrechen eines Spiels oder ein Wort (z.b."Nein") in einem bestimmten Tonfall, was alle Personen die den Hund erziehen verwenden.

(Bubna-Littitz, Hermann, Ao.Univ.-Prof. Dr.med.vet. Vet. Med. Uni Wien)

 

Vor allem Personen, die zum ersten Mal einen Hund haben, sollten unbedingt eine Hundeschule mit ihrem Hund besuchen. Das Wesentliche dabei ist, dass nicht nur der Hund lernt, sondern vor allem der Besitzer den richtigen Umgang mit seinem Hund erlernt. Das in der Hundeschule Gelernte, sollte der Besitzer auch unbedingt daheim mit seinem Hund üben.

Eine Welpenschule sollte im Alter ab der 10. Lebenswoche bis zum 5. Lebensmonat mindestens einmal besucht werden.

Ab dem 5. Lebensmonat sollte dann mindestens einmal eine Hundeschule zur Junghundeerziehung gemacht werden.

Sollten Sie Fragen zum Verhalten und zur Erziehung Ihres Hundes haben, so kontaktieren Sie uns. Wir beraten Sie gerne.

 



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